Der Jahrhundertzeugin Zilli Schmidt – Überlebende des Völkermords und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, die Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück überstanden hat, gegen Naziverbrecher vor Gericht ausgesagt hat und sich heute für die Erinnerung an die NS-Verbrechen und gegen Rassismus, Antiziganismus und Rechtsextremismus einsetzt – wurde am 21. Januar 2022 im Kulturhaus RomnoKher der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
Fast ihre gesamte Familie, auch ihre vierjährige Tochter Gretel, wurde im Holocaust ermordet. Die 1924 geborene Zilli Schmidt ist heute eine der Letzten, die als Erwachsene den Völkermord überlebt hat und davon Zeugnis ablegen kann.
Am 7. April 2021 hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der 97-jährigen Zilli Schmidt das Verdienstkreuz am Bande verliehen und die Ausgezeichnete ins Schloss Bellevue eingeladen. Pandemiebedingt fand die Übergabezeremonie nun in Mannheim statt. Der Vorsitzende des VDSR-BW, Daniel Strauß, und der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz würdigten Zilli Schmidt und stellten ihr Leben vor. In Vertretung des Bundespräsidenten heftete Oberbürgermeister Kurz Zilli Schmidt das Bundesverdienstkreuz an.
Zur Überraschung der Geehrten und ihr zu Ehren wurde an diesem Abend im RomnoKher auch ein 2,20 m hohes Porträt enthüllt, das der international renommierte Fotograf Luigi Toscano 2020 von Zilli Schmidt angefertigt hatte.