Suche
Close this search box.
Andren Bejta, Bürgermeister Dirk Grunert, Atide, Mehmet Daimagüler, Verena Lehmann, Engin Sanli
Andren Bejta, Bürgermeister Dirk Grunert, Atide, Mehmet Daimagüler, Verena Lehmann, Engin Sanli
Austausch mit dem Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus
Austausch mit dem Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus
Engagierte jüngere Sinti und Roma treffen Mehmet Daimagüler
Engagierte jüngere Sinti und Roma treffen Mehmet Daimagüler

Begeis­te­rung dar­über, direkt mit Kri­tik, Anre­gun­gen, Erfah­run­gen Gehör zu fin­den – das war die ein­hel­li­ge Reak­ti­on jün­ge­rer, für ihre Min­der­heit enga­gier­ter Sin­ti und Roma, für die der VDSR-BW am 16. Mai 2022 die Mög­lich­keit zum Aus­tausch mit dem Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung gegen Anti­zi­ga­nisms geschaf­fen hat. Das Bun­des­ka­bi­nett hat­te im März den Juris­ten Dr. Meh­met Dai­ma­gü­ler, der als Ver­tre­ter der Neben­kla­ge im Münch­ner NSU-Pro­zess bekannt wur­de, aber wie­der­holt auch NS-Opfer gegen natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ver­bre­cher vor Gericht ver­tre­ten hat, mit die­ser neu­en Auf­ga­be betraut. Der Beauf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung ist im Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um ange­sie­delt und soll die Maß­nah­men der Regie­rung gegen Anti­zi­ga­nis­mus koor­di­nie­ren, denen im Koali­ti­ons­ver­trag der Regie­rungs­par­tei­en ein hoher Stel­len­wert zukommt. 

Der 16. Mai war ein pas­sen­des Datum dafür, das Enga­ge­ment gegen Anti­zi­ga­nis­mus in den Vor­der­grund zu rücken. Er steht auf­grund des Auf­stands in Ausch­witz-Bir­ken­au an die­sem Tag 1944 als Sym­bol für den Wider­stand von Sin­ti und Roma gegen den Natio­nal­so­zia­lis­mus, gegen Unter­drü­ckung und Gewalt­herr­schaft. Zugleich steht der 16. Mai 1940, der den Beginn der Fami­li­en­de­por­ta­tio­nen aus dem Deut­schen Reich mar­kiert, für die end­gül­ti­ge Zer­stö­rung einer gemein­sa­men Geschich­te und den Weg in den Völ­ker­mord an Hun­dert­tau­sen­den von Sin­ti und Roma in ganz Europa. 

An die­sem 16. Mai umriss der Beauf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung gegen Anti­zi­ga­nis­mus die Vor­ha­ben, die er in den kom­men­den Jah­ren ange­hen will. Für den Anfang liegt die Prio­ri­tät auf der Ent­wick­lung der Stra­te­gie. Der Aus­tausch mit jun­gen Men­schen aus der Min­der­heit steht dabei für Meh­met Dai­ma­gü­ler ganz oben auf sei­ner Agen­da. Die­ser Aus­tausch begann an die­sem Abend im Rom­noK­her. Mit ihrer Hil­fe möch­te der Beauf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung wesent­li­che Emp­feh­lun­gen der Unab­hän­gi­gen Kom­mis­si­on Anti­zi­ga­nis­mus umset­zen. Die fort­ge­setz­te Dis­kri­mi­nie­rung nach 1945, die von den Täte­rin­nen und Täter des NS-Völ­ker­mords legi­ti­miert wur­de, ist für Meh­met Dai­ma­gü­ler eine wesent­li­che Grund­la­ge, um die Her­aus­for­de­run­gen der Gegen­wart zu begrei­fen. Zu sei­nen ambi­tio­nier­te­ren Plä­nen gehört die Ein­rich­tung einer Wahr­heits­kom­mis­si­on, in der jede Kom­mu­ne, jede Insti­tu­ti­on, jedes Unter­neh­men in der Bun­des­re­pu­blik die eige­ne Ver­stri­ckung in den Völ­ker­mord und den eige­nen Pro­fit infol­ge von Aus­beu­tung, Ver­trei­bung und ver­wei­ger­ter Aner­ken­nung ein­ge­ste­hen sollte. 

Am Nach­mit­tag war bereits Raum für eine nicht-öffent­li­che Begeg­nung und den ver­trau­ten Aus­tausch jün­ge­rer Sin­ti und Roma mit dem Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung gegen Anti­zi­ga­nis­mus gege­ben. Um fand 18:30 Uhr eine öffent­li­che Dis­kus­si­on statt, die von Dani­el Strauß mode­riert und ein­ge­lei­tet wur­de. Meh­met Dai­ma­gü­ler skiz­zier­te dem Publi­kum, zu dem auch zahl­rei­che Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus der kom­mu­na­len Poli­tik, den Lan­des­mi­nis­te­ri­en, den sozia­len und kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen sowie der Wis­sen­schaft gehör­ten, sei­ne Zie­le. Stell­ver­tre­tend für vie­le enga­gier­te Sin­ti und Roma aus ganz Baden-Würt­tem­berg dis­ku­tier­ten Ati­de, Ben­ja­min Dis­lo Har­ter, Vere­na Leh­mann, Mar­ta Orsos und Arma­ni Spind­ler mit Meh­met Dai­ma­gü­ler ihre Erwar­tun­gen und gaben dem neu­en Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung auch ihre per­sön­li­chen Arbeits­auf­trä­ge mit auf den Weg. 

Die Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung wur­de live gestreamt und ist auf unse­rem You­tube-Kanal Rom­noK­her ver­füg­bar.

Dis­kus­si­on mit Dr. Meh­met Dai­ma­gü­ler, Beauf­trag­ter der Bun­des­re­gie­rung gegen Antiziganismus

Dem VDSR-BW eben­so wie ande­ren Ein­rich­tun­gen der natio­na­len Min­der­heit der Sin­ti und Roma dient Dai­ma­gü­ler schon seit Jah­ren als Rechts­be­ra­ter, für den Lan­des­ver­band war er etwa im Ulmer Pro­zess wegen eines anti­zi­ga­nis­ti­schen Angriffs im Ein­satz, der im Sep­tem­ber 2020 mit der Ver­ur­tei­lung der Täter ende­te. Dani­el Strauß hat Meh­met Dai­ma­gü­ler bereits in sei­ner Nach­rich­ten­sen­dung Rom­noK­her News vom 10. März 2022 vor­ge­stellt. Um 17:30 Uhr inter­view­te zudem Dani­el Strauß Dr. Meh­met Dai­ma­gü­ler und Rechts­an­walt Engin Şan­li zu poli­zei­li­chen Über­grif­fen auf Sin­ti und Roma in Sin­gen und Freiburg.

Verena_Dislo_MehmetVerena_Dislo_Mehmet
Mehmet_Wand-2Mehmet_Wand-2
Mehmet_Dislo_Armani_AtideMehmet_Dislo_Armani_Atide
Mehmet_BüroMehmet_Büro
Mehmet_Armani_AtideMehmet_Armani_Atide
Dislo_Mehmet_ArmaniDislo_Mehmet_Armani
Beitrag erstellt am 27.05.2022

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Treten Sie mit uns in Kontakt: