In der aktuellen Sendung von RomnoKher News nimmt der Europaabgeordnete Romeo Franz die Zuschauer mit ans Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas und zeigt direkt vor Ort auf, welche massiven Schäden am Denkmal mit der von der Deutschen Bahn, der Berliner Verkehrssenatorin Günther und dem Zentralrat gewollten Planungsvariante 12 h für die S‑Bahn 21 verbunden wären. „Wir wehren uns dagegen, dass unser Denkmal angetastet wird, dass unser Denkmal durch diese S21 und durch diese Variante 12 h beschädigt wird. Das geht nicht, und wir werden alles tun, um diese 12 h zu verhindern“, erklärt Romeo Franz, der auch auf die täglich wachsende Unterstützung für diesen Widerstand hinweist.
Für die weitere Entwicklung entscheidend war der Besuch von Noa Karavan am Denkmal in Berlin am 14. Juni 2021. Die Tochter des gerade verstorbenen Künstlers und Schöpfers des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma vertritt den Willen ihres Vaters in der aktuellen Debatte. Wie der Bericht der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas über die nicht-öffentliche Begehung des Denkmals gemeinsam mit Verkehrssenatorin Günther, Romani Rose, Vertretern der Bahn und der Politik festhält, betonte Noa Karavan: „Das Denkmal als Anerkennung des Holocaust an den Sinti und Roma wie auch als Gesamtkunstwerk muss im Mittelpunkt aller Betrachtungen stehen. Es darf nicht beeinträchtigt werden. Die Trassenführung der S21 muss sich danach richten“.
Die Stiftung Denkmal teilt diese Sichtweise und erläutert die Situation: „Die derzeit vom Berliner Senat und der Deutschen Bahn favorisierte Variante 12 h würde einen Großteil des alten Baumbestandes, der das Innere des Denkmals umschließt und einen Ort der Stille und Trauer schafft, zerstören. Direkt am Denkmalgelände entstünde über Jahre eine Großbaustelle mit schwerem Gerät und erheblicher Lärmemission. Für den Bau der unter dem Denkmal hindurchführenden Trasse wären zudem oberirdische Grabungs- und Konstruktionsarbeiten im Zentrum des Erinnerungsensembles erforderlich, so dass dieser Kernbereich über Monate zu einer Baustelle würde. ‚Dadurch wäre unser gesetzlicher Auftrag, ein würdiges Gedenken an die Opfer sicherzustellen, unmöglich zu erfüllen‘, warnt Stiftungsdirektor Neumärker.“
Hier geht es zum Bericht der Stiftung Denkmal über den Besuch von Noa Karavan.