Im Winter 1942 erhält Hella Zacharias den Deportationsbescheid der Gestapo. Sie taucht mit ihrer Tochter Hannelore in
Berlin unter. Wohlwollende Bekannte verbergen sie vor der Verfolgung durch die Nazis, immer wieder müssen Mutter
und Tochter Hals über Kopf das Versteck wechseln. 1944 kommen sie unter falschem Namen bei Fritz Kittel unter, einem
Bahnarbeiter. Während sein Arbeitgeber, die Deutsche Reichsbahn, Millionen in den Tod fährt, versteckt er die beiden in
seiner Wohnung. Jahrzehnte später suchen Hella Zacharias’ zweite Tochter Esther Dischereit und ihre Enkelin Chana Dischereit nach Spuren des Mannes, der ihre Familie gerettet hat.
Aus der Perspektive von Chana Dischereit, einer jungen Jüdin der dritten Generation, entfaltet sich der Film als persönliche Spurensuche und Reflexion über Verfolgung, Rettung und Selbstverständnis.
Im Anschluss wird Chana Dischereit ihre Perspektive als Enkelin der Überlebenden teilen und folgende Fragen reflektieren: Was ist das Nichtausgesprochene? Wer schweigt und wer hilft? Wer wird erinnert? Moderiert wird das Gespräch von dem Historiker Tal Hever-Chybowski, der sich intensiv mit jüdischer Sprache und Diaspora beschäftigt. Er engagiert sich in zahlreichen Theater‑, Film- und Literaturprojekten. Chana Dischereit studierte Zukunftsforschung in Heidelberg und Berlin und arbeitet heute als Referentin für Bildung, Kultur und Wissenschaft beim VDSR-BW. Sie setzt sich seit Jahren gegen Rassismus ein und ist bundesweit als Rednerin aktiv.
Die Vorführung ist Teil der Filmreihe Die dritte Generation erzählt des Projekts RomnoPowerVision, gefördert vom Aktionsfonds der Stadt Mannheim.