Laufende Projekte
Laufende Projekte
Starke Stimmen – Fortbildung zu Aufklärungsreferent/innen gegen Antiziganismus (Onlineangebot – seit 2023)
Das Projekt “Starke Stimmen” qualifiziert Sinti und Roma zu Aufklärungsreferent/innen für Antiziganismus in Bildungseinrichtungen und Ausbildungsstätten.
In der kostenlosen Fortbildung für Sinti und Roma werden eigene familienbiografische Erfahrungen im Spiegel von (strukturellem) Antiziganismus, Geschichte, Mehrfachdiskriminierung und sozialer Lage reflektiert. Die Teilnehmer/innen setzen sich mit der eigenen Rolle als Referent/in mit Romani-Hintergrund auseinander und professionalisieren ihr Auftreten.
Themenschwerpunkte sind die Geschichte von Sinti und Roma und Mehrfachdiskriminierung (soziale Lage). Die vier Online-Module verbinden biografisches Arbeiten und theoretischen Wissenserwerb mit der praktischen Umsetzung von Methoden aus der rassismuskritischen Bildungsarbeit.
Den Abschluss bildet eine Präsentation, mit der die Teilnehmenden ihren eigenen Stil und Schwerpunkte als Referent/innen entwickeln und ausprobieren.
Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat und haben die Möglichkeit, an Follow-ups zu speziellen Themenfeldern teilzunehmen. Das gegenseitige Kennenlernen und Zusammenarbeiten in der Gruppe und die Vernetzung mit anderen engagierten Sinti und Roma sind ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung. Vorerfahrung in der Antiziganismusarbeit oder Zugehörigkeit zu einer Organisation sind nicht notwendig. Durchgeführt wird das Fortbildungsangebot von einem Team aus Angehörigen der Minderheit und Nicht-Roma/Nicht-Sinti.
Die Fortbildung ist ein Projekt von RomnoKher – ein Haus für Kultur, Bildung und Antiziganismusforschung gGmbH. Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.
Starke Stimmen – Fortbildung zu Aufklärungsreferent/innen gegen Antiziganismus (Onlineangebot – seit 2023)
Das Projekt “Starke Stimmen” qualifiziert Sinti und Roma zu Aufklärungsreferent/innen für Antiziganismus in Bildungseinrichtungen und Ausbildungsstätten.
In der kostenlosen Fortbildung für Sinti und Roma werden eigene familienbiografische Erfahrungen im Spiegel von (strukturellem) Antiziganismus, Geschichte, Mehrfachdiskriminierung und sozialer Lage reflektiert. Die Teilnehmer/innen setzen sich mit der eigenen Rolle als Referent/in mit Romani-Hintergrund auseinander und professionalisieren ihr Auftreten.
Themenschwerpunkte sind die Geschichte von Sinti und Roma und Mehrfachdiskriminierung (soziale Lage). Die vier Online-Module verbinden biografisches Arbeiten und theoretischen Wissenserwerb mit der praktischen Umsetzung von Methoden aus der rassismuskritischen Bildungsarbeit.
Den Abschluss bildet eine Präsentation, mit der die Teilnehmenden ihren eigenen Stil und Schwerpunkte als Referent/innen entwickeln und ausprobieren.
Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat und haben die Möglichkeit, an Follow-ups zu speziellen Themenfeldern teilzunehmen. Das gegenseitige Kennenlernen und Zusammenarbeiten in der Gruppe und die Vernetzung mit anderen engagierten Sinti und Roma sind ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung. Vorerfahrung in der Antiziganismusarbeit oder Zugehörigkeit zu einer Organisation sind nicht notwendig. Durchgeführt wird das Fortbildungsangebot von einem Team aus Angehörigen der Minderheit und Nicht-Roma/Nicht-Sinti.
Die Fortbildung ist ein Projekt von RomnoKher – ein Haus für Kultur, Bildung und Antiziganismusforschung gGmbH. Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.
Abgeschlossene Projekte (Auswahl)
Abgeschlossene Projekte (Auswahl)
Aktionsbündnis „Unser Denkmal ist unantastbar!“ (seit 2020)
Im Mai 2020 wurden Überlegungen des Berliner Senats und der Deutschen Bahn publik, das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas während eines geplanten Ausbaus der S‑Bahn-Trasse der S21 teilweise abzubauen.
Das erst 2012 eingeweihte Denkmal hat für die Sinti und Roma Europas große Bedeutung: Nach 30jährigem Kampf um eine Stätte des Gedenkens gibt es an diesem Platz nahe des Berliner Reichstags in einer würdigen Umgebung nun einen Ort, an dem Gedenken und Trauer für die Angehörigen möglich ist und an dem sich die Anerkennung der Verfolgung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten durch den deutschen Staat manifestiert.
Vertreterinnen und Vertreter der Minderheit reagierten auf die Pläne des Berliner Senats mit scharfem Protest und der klaren Forderung, dass das Denkmal in seiner Gesamtheit unangetastet bleiben muss. Auch die Künstler, die das Denkmal in Berlin schufen – Dani Karavan und Romeo Franz –, schlossen sich dieser Forderung an.
Das Aktionsbündnis „Unser Denkmal ist unantastbar!“ gründete sich Ende Juni 2020 mit dem Ziel, diese Forderung öffentlich und auf politischer Ebene vehement zu vertreten. Das Aktionsbündnis steht auch dafür, keine Kompromisse in dieser für die Sinti und Roma Europas zentralen Frage zu akzeptieren. Mitglieder des Aktionsbündnisses sind sowohl Selbstorganisationen von Menschen mit Romani-Hintergrund als auch Organisationen und Einzelpersonen ohne Romani-Hintergrund, die die Forderungen unterstützen.
Bildungsstudie 10 Jahre später. RomnoKher-Studie 2021: Ungleiche Teilhabe. Zur Lage der Sinti und Roma in Deutschland
Fast zehn Jahre nach Erscheinen der ersten Bildungsstudie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma, die RomnoKher durchgeführt hatte, werden 2020 erneut Angehörige der Minderheit befragt, um Veränderungen der Bildungssituation festzustellen, zur kritischen Diskussion von bisher erprobten Maßnahmen und ihrer Wirksamkeit anzuregen sowie den Bedarf für eine explizite Förderung der verbesserten Bildungsteilhabe von sozial benachteiligten Roma und Sinti auf die politische Agenda zu setzen. Zusätzlich zu den 2011 erforschten Fragen sollen in der neuen Bildungsstudie Daten zur Lage von eingewanderten Roma sowie zur politischen und gesellschaftlichen Beteiligung der Minderheit erhoben werden. Die Befragung findet bundesweit mit Unterstützung von Selbstorganisationen der Minderheit statt.
https://www.sinti-roma.com/beitraege/romnokher-studie-im-deutschen-bundestag-vorgestellt/https://www.sinti-roma.com/wp-content/uploads/2021/06/RomnoKher-Studie-2021.-Ungleiche-Teilhabe.-Zur-Lage-der-Sinti-und-Roma-in-Deutschland.pdf
Bundesarbeitsgemeinschaft RomnoKher Deutschland (seit 2017)
Das Netzwerk BAG RomnoKher gründete sich 2017. Durch die Kooperation der beteiligten Selbstorganisationen werden Synergien im gemeinsamen Tätigkeitsfeld geschaffen. Mit diesem Netzwerk steht auch allen öffentlichen und privaten Institutionen, deren Aktivitäten sich auf die Minderheit der Sinti und Roma in Deutschland auswirken, ein bundesweiter Ansprechpartner zur Verfügung. Neben Aufklärung und Information über die Geschichte, die Kultur und die besondere Lage der Roma und Sinti in Deutschland, die sich vor allem an Multiplikatoren richten, sieht die BAG ihre Aufgabe vor allem in der Interessenvertretung und der Beratung von Politik und Zivilgesellschaft auf Bundesebene sowie in der Initiierung und Unterstützung von Projekten zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe und von wissenschaftlicher Forschung. Die Professionalisierung von NGOs und von Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtlern sowie die Vernetzung der Community untereinander ist ein wesentlicher Schwerpunkt der BAG RomnoKher.
„Perspektive, Aktion, Partizipation, Integration“ (PAPI) (2018 bis 2019)
Das Workshopprogramm PAPI in Berlin wurde entwickelt für Schulklassen ab Klasse 8. In Kooperation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von RomaTrial, einer Minderheitenorganisation in Berlin, die überwiegend Kulturprojekte betreut, bot PAPI Schülerinnen und Schülern einen geschützten Raum („safe space“), um erste offene Begegnungen mit der Minderheit zu gestalten, Vorurteile abzubauen und gemeinsam die deutsche Geschichte zu erforschen. PAPI entstand aus der Notwendigkeit heraus, vor allem in Schulen dem Unwissen über und den Vorurteilen gegen die Minderheit etwas entgegenzusetzen. Zentrales Element ist die Recherche über die Lokalgeschichte von Sinti und Roma z. B. im Landesarchiv. Mit verschiedenen Methoden (Recherche, Theater, Interviews, Textarbeit) erschließen sich die Schülerinnen und Schüler über Einzelschicksale die Geschichte der Minderheit sowie die Strukturen und Mechanismen, die Antiziganismus ermöglichen – auch im eigenen Alltag.
Aktionsbündnis „Unser Denkmal ist unantastbar!“ (seit 2020)
Im Mai 2020 wurden Überlegungen des Berliner Senats und der Deutschen Bahn publik, das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas während eines geplanten Ausbaus der S‑Bahn-Trasse der S21 teilweise abzubauen.
Das erst 2012 eingeweihte Denkmal hat für die Sinti und Roma Europas große Bedeutung: Nach 30jährigem Kampf um eine Stätte des Gedenkens gibt es an diesem Platz nahe des Berliner Reichstags in einer würdigen Umgebung nun einen Ort, an dem Gedenken und Trauer für die Angehörigen möglich ist und an dem sich die Anerkennung der Verfolgung der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten durch den deutschen Staat manifestiert.
Vertreterinnen und Vertreter der Minderheit reagierten auf die Pläne des Berliner Senats mit scharfem Protest und der klaren Forderung, dass das Denkmal in seiner Gesamtheit unangetastet bleiben muss. Auch die Künstler, die das Denkmal in Berlin schufen – Dani Karavan und Romeo Franz –, schlossen sich dieser Forderung an.
Das Aktionsbündnis „Unser Denkmal ist unantastbar!“ gründete sich Ende Juni 2020 mit dem Ziel, diese Forderung öffentlich und auf politischer Ebene vehement zu vertreten. Das Aktionsbündnis steht auch dafür, keine Kompromisse in dieser für die Sinti und Roma Europas zentralen Frage zu akzeptieren. Mitglieder des Aktionsbündnisses sind sowohl Selbstorganisationen von Menschen mit Romani-Hintergrund als auch Organisationen und Einzelpersonen ohne Romani-Hintergrund, die die Forderungen unterstützen.
Bildungsstudie 10 Jahre später. RomnoKher-Studie 2021: Ungleiche Teilhabe. Zur Lage der Sinti und Roma in Deutschland
Fast zehn Jahre nach Erscheinen der ersten Bildungsstudie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma, die RomnoKher durchgeführt hatte, werden 2020 erneut Angehörige der Minderheit befragt, um Veränderungen der Bildungssituation festzustellen, zur kritischen Diskussion von bisher erprobten Maßnahmen und ihrer Wirksamkeit anzuregen sowie den Bedarf für eine explizite Förderung der verbesserten Bildungsteilhabe von sozial benachteiligten Roma und Sinti auf die politische Agenda zu setzen. Zusätzlich zu den 2011 erforschten Fragen sollen in der neuen Bildungsstudie Daten zur Lage von eingewanderten Roma sowie zur politischen und gesellschaftlichen Beteiligung der Minderheit erhoben werden. Die Befragung findet bundesweit mit Unterstützung von Selbstorganisationen der Minderheit statt.
https://www.sinti-roma.com/beitraege/romnokher-studie-im-deutschen-bundestag-vorgestellt/
https://www.sinti-roma.com/wp-content/uploads/2021/06/RomnoKher-Studie-2021.-Ungleiche-Teilhabe.-Zur-Lage-der-Sinti-und-Roma-in-Deutschland.pdf
Bundesarbeitsgemeinschaft RomnoKher Deutschland (seit 2017)
Das Netzwerk BAG RomnoKher gründete sich 2017. Durch die Kooperation der beteiligten Selbstorganisationen werden Synergien im gemeinsamen Tätigkeitsfeld geschaffen. Mit diesem Netzwerk steht auch allen öffentlichen und privaten Institutionen, deren Aktivitäten sich auf die Minderheit der Sinti und Roma in Deutschland auswirken, ein bundesweiter Ansprechpartner zur Verfügung. Neben Aufklärung und Information über die Geschichte, die Kultur und die besondere Lage der Roma und Sinti in Deutschland, die sich vor allem an Multiplikatoren richten, sieht die BAG ihre Aufgabe vor allem in der Interessenvertretung und der Beratung von Politik und Zivilgesellschaft auf Bundesebene sowie in der Initiierung und Unterstützung von Projekten zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe und von wissenschaftlicher Forschung. Die Professionalisierung von NGOs und von Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtlern sowie die Vernetzung der Community untereinander ist ein wesentlicher Schwerpunkt der BAG RomnoKher.
„Perspektive, Aktion, Partizipation, Integration“ (PAPI) (2018 bis 2019)
Das Workshopprogramm PAPI in Berlin wurde entwickelt für Schulklassen ab Klasse 8. In Kooperation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von RomaTrial, einer Minderheitenorganisation in Berlin, die überwiegend Kulturprojekte betreut, bot PAPI Schülerinnen und Schülern einen geschützten Raum („safe space“), um erste offene Begegnungen mit der Minderheit zu gestalten, Vorurteile abzubauen und gemeinsam die deutsche Geschichte zu erforschen. PAPI entstand aus der Notwendigkeit heraus, vor allem in Schulen dem Unwissen über und den Vorurteilen gegen die Minderheit etwas entgegenzusetzen. Zentrales Element ist die Recherche über die Lokalgeschichte von Sinti und Roma z. B. im Landesarchiv. Mit verschiedenen Methoden (Recherche, Theater, Interviews, Textarbeit) erschließen sich die Schülerinnen und Schüler über Einzelschicksale die Geschichte der Minderheit sowie die Strukturen und Mechanismen, die Antiziganismus ermöglichen – auch im eigenen Alltag.
Xenos Projekt: Sinti- und Roma-Bildungsarbeit als Profession: Sinti und Roma in pädagogischen, sozialen und anderen Berufen etablieren (RomaPro) (2012 bis 2014)
RomnoKher gGmbH war neben der federführenden RAA Berlin und der Madhouse gGmbH München an dem Projekt beteiligt, das vom Bundesministerium für Soziales und Arbeit im Rahmen des Programms „Xenos – Integration durch Vielfalt“ finanziert wurde. Ziel des Teilprojekts von RomnoKher war es, ein Netzwerk aus Landesverbänden und Bildungsträgern von Sinti und Roma aufzubauen, das mit seinen fachlichen Partnern konzeptionell, curricular und praktisch daran arbeitet, Zielgruppenmediation als arbeitsmarktfähige Qualifikation für Sinti und Roma anzubieten und durch Vermittlung entsprechender Stellen im (Aus-)Bildungssystem zu verankern. Der Schwerpunkt der RAA Berlin lag in der konzeptionellen und curricularen Entwicklung einer anerkannten Qualifizierung für Sinti und Roma auf der Basis des erfolgreich erprobten Modells „Roma-Schulmediation“, während Madhouse München Angehörige der Minderheit im Bereich Mediation/Bildungsbegleitung praktisch in einer Fortbildung qualifiziert hat mit dem Ziel, die Absolventen langfristig im Sozial- und Bildungsbereich anzustellen.
Xenos Projekt: Sinti- und Roma-Bildungsarbeit als Profession: Sinti und Roma in pädagogischen, sozialen und anderen Berufen etablieren (RomaPro) (2012 bis 2014)
RomnoKher gGmbH war neben der federführenden RAA Berlin und der Madhouse gGmbH München an dem Projekt beteiligt, das vom Bundesministerium für Soziales und Arbeit im Rahmen des Programms „Xenos – Integration durch Vielfalt“ finanziert wurde. Ziel des Teilprojekts von RomnoKher war es, ein Netzwerk aus Landesverbänden und Bildungsträgern von Sinti und Roma aufzubauen, das mit seinen fachlichen Partnern konzeptionell, curricular und praktisch daran arbeitet, Zielgruppenmediation als arbeitsmarktfähige Qualifikation für Sinti und Roma anzubieten und durch Vermittlung entsprechender Stellen im (Aus-)Bildungssystem zu verankern. Der Schwerpunkt der RAA Berlin lag in der konzeptionellen und curricularen Entwicklung einer anerkannten Qualifizierung für Sinti und Roma auf der Basis des erfolgreich erprobten Modells „Roma-Schulmediation“, während Madhouse München Angehörige der Minderheit im Bereich Mediation/Bildungsbegleitung praktisch in einer Fortbildung qualifiziert hat mit dem Ziel, die Absolventen langfristig im Sozial- und Bildungsbereich anzustellen.
Arbeitskreis zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung und des Bildungserfolgs von Sinti und Roma in Deutschland (2013–2016)
Das Xenos-Projekt hatte verschiedene, über das Projektende hinausreichende Ergebnisse: So wurde die Hildegard Lagrenne Stiftung als erste von der Minderheit selbst gegründete Stiftung ins Leben gerufen, mit dem erklärten Ziel der Förderung von Bildungsteilhabe und Inklusion. Es entstand aus dem Netzwerk heraus ein bundesweiter Arbeitskreis zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung und des Bildungserfolgs von Sinti und Roma in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ). Der Arbeitskreis hat Handlungsempfehlungen für den Bildungsaufbruch der Minderheit entwickelt:
Arbeitskreis zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung und des Bildungserfolgs von Sinti und Roma in Deutschland (2013–2016)
Das Xenos-Projekt hatte verschiedene, über das Projektende hinausreichende Ergebnisse: So wurde die Hildegard Lagrenne Stiftung als erste von der Minderheit selbst gegründete Stiftung ins Leben gerufen, mit dem erklärten Ziel der Förderung von Bildungsteilhabe und Inklusion. Es entstand aus dem Netzwerk heraus ein bundesweiter Arbeitskreis zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung und des Bildungserfolgs von Sinti und Roma in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ). Der Arbeitskreis hat Handlungsempfehlungen für den Bildungsaufbruch der Minderheit entwickelt:
End, Markus: Antiziganismus. Zum Stand der Forschung und der Gegenstrategien. Hg. v. Daniel Strauß, RomnoKher, Mannheim 2013
End, Markus: Antiziganismus. Zum Stand der Forschung und der Gegenstrategien. Hg. v. Daniel Strauß, RomnoKher, Mannheim 2013
Studie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma. Dokumentation und Forschungsbericht. Hg. v. Daniel Strauß, Mannheim 2011 (2011)
Studie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma. Dokumentation und Forschungsbericht. Hg. v. Daniel Strauß, Mannheim 2011 (2011)
Wir über uns – Stärken fördern – Vorbilder schaffen (2008–2009)
Die ersten Projekte von RomnoKher fanden mit Unterstützung des Programms „Lokales Kapital für soziale Zwecke bzw. Stärken vor Ort“ des Europäischen Sozialfonds von 2006 bis 2009 statt. Stärkung der Elternarbeit mit Sinti und Roma, Integrationswege zwischen Familien und Schule bzw. Beruf in Mannheim-Waldhof-Ost sowie die Stärkung der Selbstkompetenzen von Jugendlichen zur Bewältigung von Mehrfachbelastungen waren hier die Themen. 2008 wurde eine individuelle Lern-Werkstatt im Mannheimer Stadtteil Waldhof sowie im Kulturhaus RomnoKher eingerichtet, mit Hausaufgabenbetreuung, Lernförderung und Intensivförderung bzw. individueller Förderung. Das Projekt wurde in Kooperation mit Studierenden, Schülerinnen und Schülern, ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen, Bildungslotsinnen und Praktikant/-innen realisiert. Teil davon war ein Intensiv-Förderprogramm für weibliche Jugendliche – „PowerGirls“ – mit dem Ziel, ihre Schul- und Berufschancen zu verbessern. In diesem Rahmen fand ein Teilprojekt zur Aufarbeitung der Geschichte und (Selbst-)Aufklärung über Antiziganismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung statt. Es wurde auch eine Geschichtswerkstatt zur Stadtteil‑, Familien- und Verfolgungsgeschichte eingerichtet.
Sinti und Roma sind seit dem Mittelalter Teil der europäischen Kultur. Seit über 600 Jahren ist das Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg ihre Heimat. Heute leben Schätzungen zufolge mehr als 12.000 Angehörige der Minderheit in Baden-Württemberg. Die deutschen Sinti und Roma sind – neben den Dänen, den Friesen und den Lausitzer Sorben – eine von vier in Deutschland anerkannten autochthonen nationalen Minderheiten. Die deutschen Sinti und Roma sprechen neben ihrer Heimatsprache Deutsch in der Regel auch ihre Muttersprache Romanes. Sie können darum auch als Menschen mit Romani-Background bezeichnet werden, was auf die besondere Stellung der Sprache Romanes verweist, wie sie im deutschen Sprachraum genannt wird, oder Romani, wie sie – auch als Überbegriff für unterschiedliche Sprachvarianten – in der internationalen Diskussion heißt. Dieser inklusive Begriff schließt die autochthone nationale Minderheit der deutschen Sinti und Roma genauso ein wie die nach 1945 als „Gastarbeiter“ nach Deutschland migrierten Roma, von denen viele längst deutsche Staatsbürger sind, die Bürgerkriegsflüchtlinge der 1990er Jahre oder Roma aus neuen EU-Staaten, die seit 2007 in die Bundesrepublik gekommen sind. Die Heterogenität und kulturelle Pluralität der größten europäischen Minderheit, die eine Vielzahl unterschiedlicher Minderheiten darstellt, soll damit zum Ausdruck gebracht werden. Obwohl Sinti und Roma seit Jahrhunderten zur deutschen und europäischen Kultur gehören, waren sie immer wieder Diskriminierung, Verfolgung und Vertreibung ausgesetzt. Das nationalsozialistische Deutschland verfolgte Sinti und Roma systematisch mit dem Ziel der endgültigen Vernichtung. Etwa 500.000 Sinti und Roma fielen diesem Völkermord im von Deutschland besetzten Europa zum Opfer. Ihr kulturelles Erbe wurde zu großen Teilen zerstört. Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VDSR-BW) hat seine Ursprünge in der Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma. Diskriminierung bestimmte den Alltag von Sinti und Roma auch in der Bundesrepublik nach 1945. Erst 1982 hat die Bundesrepublik den Völkermord an den Sinti und Roma Deutschlands und Europas anerkannt. Der gemeinnützige VDSR-BW wurde 1986 gegründet. Die Bürgerrechtsarbeit hat zu einem Wandel der politischen Kultur, zur Anerkennung von Vielfalt im Land beigetragen – und auch zu einem wachsenden Interesse an der Kultur und Geschichte von Menschen mit Romani-Background. Der Landesverband ist durch einen 2013 geschlossenen und 2018 erneuerten Staatsvertrag Partner des Landes Baden-Württemberg und die einzige Einrichtung in Baden-Württemberg, die die Interessen und Rechte von Sinti und Roma im Land umfassend vertritt. Als Bildungseinrichtung, Ort des Gedenkens, Institution des kulturellen Lebens mit seinem Kulturhaus RomnoKher und bürgerrechtliche Beratungsstelle ist der Landesverband Dialogpartner der Minderheit, der Institutionen des öffentlichen Lebens und der Zivilgesellschaft. Der VDSR-BW wirkt als Mitglied der bei der Landeszentrale für politische Bildung angesiedelten Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg (LAGG) oder des Denkstättenkuratoriums NS-Dokumentation Oberschwaben mit an der Gestaltung der Erinnerungskultur im Land. Auf nationaler Ebene engagiert sich der Landesverband u.a. als Mitglied im von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin koordinierten Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas für die Minderheiten- und Bürgerrechte und für das Gedenken an den Völkermord an den Sinti und Roma Europas. Der VDSR-BW wirkt weit über die Landesgrenzen hinaus. Sein Staatsvertrag ist ein deutschland- und europaweit vielbeachtetes Modell.
Wir über uns – Stärken fördern – Vorbilder schaffen (2008–2009)
Die ersten Projekte von RomnoKher fanden mit Unterstützung des Programms „Lokales Kapital für soziale Zwecke bzw. Stärken vor Ort“ des Europäischen Sozialfonds von 2006 bis 2009 statt. Stärkung der Elternarbeit mit Sinti und Roma, Integrationswege zwischen Familien und Schule bzw. Beruf in Mannheim-Waldhof-Ost sowie die Stärkung der Selbstkompetenzen von Jugendlichen zur Bewältigung von Mehrfachbelastungen waren hier die Themen. 2008 wurde eine individuelle Lern-Werkstatt im Mannheimer Stadtteil Waldhof sowie im Kulturhaus RomnoKher eingerichtet, mit Hausaufgabenbetreuung, Lernförderung und Intensivförderung bzw. individueller Förderung. Das Projekt wurde in Kooperation mit Studierenden, Schülerinnen und Schülern, ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen, Bildungslotsinnen und Praktikant/-innen realisiert. Teil davon war ein Intensiv-Förderprogramm für weibliche Jugendliche – „PowerGirls“ – mit dem Ziel, ihre Schul- und Berufschancen zu verbessern. In diesem Rahmen fand ein Teilprojekt zur Aufarbeitung der Geschichte und (Selbst-)Aufklärung über Antiziganismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung statt. Es wurde auch eine Geschichtswerkstatt zur Stadtteil‑, Familien- und Verfolgungsgeschichte eingerichtet.
Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg
Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg
Kontakt
B 7, 16 (Eingang über den Hinterhof)
68159 Mannheim
Telefon: 0621–911091-00
Fax: 0621–911091-15
eMail: info[at]sinti-roma.com
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