Antiziganismus ist kein abstrakter wissenschaftlicher oder politischer Begriff. Für Sinti und Roma ist Antiziganismus eine Realität, die sie fast täglich erleben müssen. Vorurteile, Ressentiments oder Ablehnung von Menschen mit Romani-Background als Individuen oder als Gruppe sind kein Einzelfall, sondern in der Gesellschaft tief verwurzelt.
Der Begriff Antiziganismus ist seit den 1920er Jahren bekannt, die deutsche Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma benutzt diesen seit den 1990er Jahren. Als soziale Realität reicht der Antiziganismus in Deutschland jedoch beinahe so weit zurück wie die Geschichte der Sinti im deutschsprachigen Raum. Der Begriff, der analog zu Antisemitismus gebildet ist, bezeichnet eine verbreitete Mentalität der Feindschaft, des Hasses oder der Vorurteile gegenüber einem imaginären Kollektiv, das von den Antiziganisten selbst konstruiert wird. In seiner Struktur ebenso wie in seinen historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen ist der Antiziganismus dem Antisemitismus eng verwandt.
Die Virulenz des Antiziganismus gehört zu den größten aktuellen Herausforderungen Europas und der Bundesrepublik. Antiziganistische Ressentiments und gewalttätige Angriffe auf Menschen mit Romani-Background nehmen europaweit zu, ihre Lebenssituation in vielen europäischen Ländern widerspricht europäischen Werten. Das zeigen zahlreiche Studien und Berichte.
Der heutige gesellschaftliche Antiziganismus hängt dabei auch historisch mit dem nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma zusammen. Die NS-„Zigeunerexperten“ pflanzten der deutschen Gesellschaft ihre rassistischen Bilder von „den Zigeunern“ ein, was den traditionellen Antiziganismus extrem steigerte. Diese Täter und Wegbereiter des Völkermords bestimmten auch nach 1945 zunächst den Diskurs über Sinti und Roma. Gleichberechtigte Teilhabe erschien für Menschen mit Romani-Background in der Bundesrepublik lange unerreichbar.
Heute jedoch setzen sich politische Institutionen auf Bundes‑, Landes- und kommunaler Ebene für die Gleichberechtigung von Sinti und Roma ein und erklären, dass – in den Worten der Landesregierung von Baden-Württemberg – „das Vorgehen gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung, Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus“ zentral für die Zukunft der demokratischen Gesellschaft ist.
Die Arbeit des VDSR-BW sorgt dafür, dass dieser Kampf gegen den Antiziganismus nicht nur auf dem Papier steht, sondern in der sozialen Wirklichkeit vorangetrieben wird und zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Romani-Background führt.
Die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe ist die wichtigste Anlaufstelle für von Antiziganismus betroffene Menschen mit Romani-Background. Ob Schule und Bildung, Arbeitsmarkt oder Wohnsituation, in vielen Lebensbereichen wird die Diskriminierung von Sinti und Roma manifest. Die Beratungsstelle stärkt die Betroffenen, leistet lösungsorientierte Unterstützung, weist auf Antidiskriminierungsangebote hin, vermittelt rechtliche Beratung und interveniert bei den Verursachern antiziganistischer Diskriminierung.
Der VDSR-BW klärt auch die Öffentlichkeit und insbesondere kommunale, behördliche und schulische Einrichtungen über strukturellen Antiziganismus in Institutionen und Gesellschaft auf. Er sensibilisiert für die Diskriminierungsform Antiziganismus und unterstützt die Entwicklung von Konzepten zur Überwindung des Antiziganismus, die für die Ausbildung etwa von Lehrkräften oder Polizistinnen und Polizisten genutzt werden. Dabei begrüßt der VDSR-BW die Kooperation öffentlicher Einrichtungen, die seine Angebote nachfragen.
Bei der Aufklärung über und Bekämpfung von Antiziganismus in der Gesellschaft arbeiten die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe und der Bildungsbereich des VDSR-BW eng zusammen.
Auch die wissenschaftliche Antiziganismusforschung wird vom VDSR-BW gepflegt. Sein Vorstandsvorsitzender Daniel Strauß gehört zu den Gründern der Gesellschaft für Antiziganismusforschung. Die Forschungsstelle Antiziganismus an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ist ein Ergebnis des ersten Staatsvertrags von Land und Landesverband. Eine enge Zusammenarbeit besteht zwischen dem VDSR-BW und der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Mit dem Ziel der Etablierung von Antiziganismussensibilisierung im Schul- und Ausbildungsalltag wurde 2020 das pädagogische Programm „RomnoKher – Ein Ort der Begegnung, des Gedenkens und des Lernens über den Völkermord an den Sinti und Roma Europas“ mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingerichtet.
Antiziganismus ist kein abstrakter wissenschaftlicher oder politischer Begriff. Für Sinti und Roma ist Antiziganismus eine Realität, die sie fast täglich erleben müssen. Vorurteile, Ressentiments oder Ablehnung von Menschen mit Romani-Background als Individuen oder als Gruppe sind kein Einzelfall, sondern in der Gesellschaft tief verwurzelt.
Der Begriff Antiziganismus ist seit den 1920er Jahren bekannt, die deutsche Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma benutzt diesen seit den 1990er Jahren. Als soziale Realität reicht der Antiziganismus in Deutschland jedoch beinahe so weit zurück wie die Geschichte der Sinti im deutschsprachigen Raum. Der Begriff, der analog zu Antisemitismus gebildet ist, bezeichnet eine verbreitete Mentalität der Feindschaft, des Hasses oder der Vorurteile gegenüber einem imaginären Kollektiv, das von den Antiziganisten selbst konstruiert wird. In seiner Struktur ebenso wie in seinen historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen ist der Antiziganismus dem Antisemitismus eng verwandt.
Die Virulenz des Antiziganismus gehört zu den größten aktuellen Herausforderungen Europas und der Bundesrepublik. Antiziganistische Ressentiments und gewalttätige Angriffe auf Menschen mit Romani-Background nehmen europaweit zu, ihre Lebenssituation in vielen europäischen Ländern widerspricht europäischen Werten. Das zeigen zahlreiche Studien und Berichte.
Der heutige gesellschaftliche Antiziganismus hängt dabei auch historisch mit dem nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma zusammen. Die NS-„Zigeunerexperten“ pflanzten der deutschen Gesellschaft ihre rassistischen Bilder von „den Zigeunern“ ein, was den traditionellen Antiziganismus extrem steigerte. Diese Täter und Wegbereiter des Völkermords bestimmten auch nach 1945 zunächst den Diskurs über Sinti und Roma. Gleichberechtigte Teilhabe erschien für Menschen mit Romani-Background in der Bundesrepublik lange unerreichbar.
Heute jedoch setzen sich politische Institutionen auf Bundes‑, Landes- und kommunaler Ebene für die Gleichberechtigung von Sinti und Roma ein und erklären, dass – in den Worten der Landesregierung von Baden-Württemberg – „das Vorgehen gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung, Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus“ zentral für die Zukunft der demokratischen Gesellschaft ist.
Die Arbeit des VDSR-BW sorgt dafür, dass dieser Kampf gegen den Antiziganismus nicht nur auf dem Papier steht, sondern in der sozialen Wirklichkeit vorangetrieben wird und zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Romani-Background führt.
Die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe ist die wichtigste Anlaufstelle für von Antiziganismus betroffene Menschen mit Romani-Background. Ob Schule und Bildung, Arbeitsmarkt oder Wohnsituation, in vielen Lebensbereichen wird die Diskriminierung von Sinti und Roma manifest. Die Beratungsstelle stärkt die Betroffenen, leistet lösungsorientierte Unterstützung, weist auf Antidiskriminierungsangebote hin, vermittelt rechtliche Beratung und interveniert bei den Verursachern antiziganistischer Diskriminierung.
Der VDSR-BW klärt auch die Öffentlichkeit und insbesondere kommunale, behördliche und schulische Einrichtungen über strukturellen Antiziganismus in Institutionen und Gesellschaft auf. Er sensibilisiert für die Diskriminierungsform Antiziganismus und unterstützt die Entwicklung von Konzepten zur Überwindung des Antiziganismus, die für die Ausbildung etwa von Lehrkräften oder Polizistinnen und Polizisten genutzt werden. Dabei begrüßt der VDSR-BW die Kooperation öffentlicher Einrichtungen, die seine Angebote nachfragen.
Bei der Aufklärung über und Bekämpfung von Antiziganismus in der Gesellschaft arbeiten die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe und der Bildungsbereich des VDSR-BW eng zusammen.
Auch die wissenschaftliche Antiziganismusforschung wird vom VDSR-BW gepflegt. Sein Vorstandsvorsitzender Daniel Strauß gehört zu den Gründern der Gesellschaft für Antiziganismusforschung. Die Forschungsstelle Antiziganismus an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ist ein Ergebnis des ersten Staatsvertrags von Land und Landesverband. Eine enge Zusammenarbeit besteht zwischen dem VDSR-BW und der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Mit dem Ziel der Etablierung von Antiziganismussensibilisierung im Schul- und Ausbildungsalltag wurde 2020 das pädagogische Programm „RomnoKher – Ein Ort der Begegnung, des Gedenkens und des Lernens über den Völkermord an den Sinti und Roma Europas“ mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingerichtet.
Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe
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Chana Dischereit
Wissenschaftliche Referentin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe
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Kontaktmöglichkeiten
Telefon: 0621–911091-45
Fax: 0621–911091-05
eMail: beratungsstelle[at]sinti-roma.com
Telefonische Erreichbarkeit
Montag
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Donnerstag
14:00 Uhr – 16:30 Uhr
Zweigstelle Ulm
Kontaktmöglichkeiten
Auf dem Kreuz 28 (Europäische Donau-Akademie)
89073 Ulm
Telefon: 0175–7712 526
eMail: ahr[at]sinti-roma.com