Am 22. Juli 2016 wurden in der Nähe des Olympia-Einkaufzentrums München neun junge Menschen von einem rechtsextremen Täter ermordet. Wir erinnern an Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabine, Selçuk und Sevda. Ihr Verlust ist bis heute unermesslich.
Jahrelang wurde die Tat von den Behörden als Amoklauf eingestuft. Erst nach öffentlichen Protesten und zivilgesellschaftlichem Engagement wurde der Anschlag journalistisch aufgearbeitet und wissenschaftlich untersucht. Die rassistische Motivation des Täters wurde von den bayrischen Sicherheitsbehörden erst im Oktober 2019 anerkannt. Doch bis heute fehlen politische Konsequenzen. Die Angehörigen und Überlebenden bleiben ohne transparente Aufklärung und Unterstützung.
Der VDSR-BW schließt sich daher den Forderungen verschiedener Selbstorganisationen und Initiativen, wie München erinnern!, Madhouse München der Sinti und Roma, Sinti Union Schleswig-Holstein und vieler weiterer, an: Rechte Terrorangriffe wie diese dürfen sich nicht wiederholen. Es benötigt eine intensive Aufarbeitung der Hintergründe und angemessene Präventionsmaßnahmen sowie Unterstützungsangebote für Betroffene und Gefährdete von rechter Gewalt. Dazu zählen vor allem migrantisierte Menschen und Minderheitsangehörige, wie Sinti und Roma, die besonders von rassistischer Hetze und Gewalt bedroht sind.
Die diesjährige Gedenkveranstaltung „Unsere Namen. Unsere Stimmen. Erinnerung ist Widerstand“ findet am 22. Juli um 17:30 Uhr am OEZ in Moosbach statt. Sie wird von „München erinnern!“ organisiert, einer Initiative von Angehörigen, Überlebenden und Unterstützenden, die sich für die politische Aufarbeitung und gegen das Vergessen einsetzt. Weitere Informationen finden Sie hier.