Mögliche Nicht-Besetzung der Position des Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung
Mögliche Nicht-Besetzung der Position des Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung

Ver­schie­de­ne Medi­en berich­te­ten, dass die Posi­ti­on des Anti­zi­ga­nis­mus­be­auf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung aktu­ell nicht neu besetzt wird und dies mög­li­cher­wei­se auch nicht vor­ge­se­hen ist. Die­se Nach­richt hat den Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg e. V. (VDSR-BW) und vie­le ande­re Selbst­or­ga­ni­sa­tio­nen und Ver­bän­de der Sin­ti und Roma über­rascht und enttäuscht.

Der Beauf­trag­te gegen Anti­zi­ga­nis­mus leis­te­te auch für uns in Baden-Würt­tem­berg einen wich­ti­gen und not­we­ni­gen Bei­trag zur Bekämp­fung von Anti­zi­ga­nis­mus. Er war seit sei­ner Ein­set­zung 2022 immer ein prä­sen­ter und ver­läss­li­cher Ansprech­part­ner, der die Belan­ge der Min­der­heit ver­trat und auf poli­ti­scher wie gesell­schaft­li­cher Ebe­ne bun­des­weit sicht­bar machte.

In dem rich­tungs­wei­sen­den Bun­des­tags­be­schluss vom Dezem­ber 2023 hat sich die Bun­des­re­gie­rung par­tei­über­grei­fend zur beson­de­ren his­to­ri­schen Ver­ant­wor­tung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land bekannt, die sich aus der sys­te­ma­ti­schen Ent­rech­tung, Ver­fol­gung und Ermor­dung von bis zu einer hal­ben Mil­li­on Sin­ti und Roma wäh­rend der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Dik­ta­tur ergibt. In die­sem Kon­text for­der­te der Bun­des­tag die Bun­des­re­gie­rung nach­drück­lich auf, kon­kre­te Maß­nah­men zur Bekämp­fung des Anti­zi­ga­nis­mus zu ergrei­fen sowie die gleich­be­rech­tig­te gesell­schaft­li­che Teil­ha­be der Über­le­ben­den des Völ­ker­mor­des und ihrer Nach­kom­men nach­hal­tig zu sichern (BT-Drs. 20/9779).

Mit Blick auf die­sen Beschluss bleibt abzu­war­ten, wie die benann­ten For­de­run­gen künf­tig von der Regie­rung umge­setzt wer­den. Durch den Anti­zi­ga­nis­mus­be­auf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung konn­ten die The­men der Sin­ti und Roma sowie die Bil­dungs- und Erin­ne­rungs­ar­beit der Min­der­heit struk­tu­rell ver­an­kert wer­den. Seit Ein­set­zen der neu­en Bun­des­re­gie­rung wur­den von den Selbst­or­ga­ni­sa­tio­nen der Sin­ti und Roma auf ver­schie­de­nen Ebe­nen Gesprä­che geführt, die eine Nicht-Beset­zung des Amts nicht ver­mu­ten lie­ßen. Der VDSR-BW wird die Ent­wick­lun­gen wei­ter­hin auf­merk­sam begleiten.

Kon­takt:

Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg e. V.

B7, 16 | 68159 Mannheim

Pres­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Emma Teu­wen | presse@sinti-roma.com | +49 152 5333 7777

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Ein Beitrag von Emma Teuwen,
erstellt am 03.06.2025

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