Nach wochenlanger Unklarheit über die Zukunft des Amtes hat die Bundesregierung am 18. Juni 2025 mit Michael Brand einen neuen Beauftragten gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland berufen. Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VDSR-BW) begrüßt die Entscheidung, dass Amt wieder zu besetzen, und hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit.
Michael Brand, geboren am 19. November 1973 in Fulda, ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages für die CDU und seit Mai 2025 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Brand studierte Politische Wissenschaften, Geschichte und Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn und verbrachte 1997–1998 ein Auslandsstudium in Sarajevo. Diese frühen Erfahrungen auf dem Balkan prägten sein Verständnis für ethnische Minderheiten und Menschenrechtsfragen. Von 2013 bis Januar 2017 war Brand Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag. Bis Mai 2025 fungierte er als menschenrechtspolitischer Sprecher und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Zudem ist er seit 2009 ehrenamtliches Mitglied im Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung.
In seiner ersten Stellungnahme als Antiziganismusbeauftragter betonte Brand sein Anliegen „den gesellschaftlichen Diskurs auch zur Frage der Sinti und Roma und des Antiziganismus in einer Art und Weise führen, dass wir die Ursachen benennen, aufklären und Lösungen aufzeigen.“ Gleichzeitig machte er deutlich, „dass wir angesichts des Anstiegs von innen und außen befeuertem Extremismus gerade auch Minderheiten wie die Sinti und Roma besonders vor den Auswirkungen von Extremismus und Diskriminierung zu schützen haben.“
Durch das Amt des Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung konnten die Anliegen der Sinti und Roma sowie die Bildungs- und Erinnerungsarbeit der Minderheit strukturell verankert werden. Der VDSR-BW sieht in der Berufung von Michael Brand eine Chance für eine Weiterführung der Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und den Interessenvertretungen der Sinti und Roma. Seine Erfahrung in der Menschenrechtsarbeit und sein Bekenntnis zum Dialog und Austausch mit der Minderheit stimmen hoffnungsvoll für die gemeinsame Bekämpfung des Antiziganismus.
Der VDSR-BW steht für Gespräche und Austausch mit dem neuen Beauftragten bereit. Wir hoffen, dass der Zusammenhalt der Interessenvertretungen und Selbstorganisationen der Sinti und Roma weiterhin gefördert wird, damit wir uns gemeinsam für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe der Minderheit einsetzen können.
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