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EU-Kommissarin Helena Dalli eröffnet die Ausstellung im Europäischen Parlament am 18. April 2023
EU-Kommissarin Helena Dalli eröffnet die Ausstellung im Europäischen Parlament am 18. April 2023
Erste Ausstellung über die „vergessenen Opfer“ des Holocaust im Europäischen Parlament
Erste Ausstellung über die „vergessenen Opfer“ des Holocaust im Europäischen Parlament
Romeo Franz und EU-Kommissarin Helena Dalli erinnern an Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Schwarze Menschen und Opfer der "Euthanasie"-Morde
Romeo Franz und EU-Kommissarin Helena Dalli erinnern an Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Schwarze Menschen und Opfer der "Euthanasie"-Morde

In der Woche, in der an den Auf­stand der Jüdin­nen und Juden gegen die natio­nal­so­zia­lis­ti­schen deut­schen Besat­zer im War­schau­er Ghet­to vor 80 Jah­ren erin­nert wur­de, hat das Euro­päi­sche Par­la­ment vom 17. bis zum 20. April 2023 zum ers­ten Mal auch eine Aus­stel­lung über die „ver­ges­se­nen Opfer“ des Holo­caust gezeigt. Wäh­rend der Sho­ah, der ermor­de­ten euro­päi­schen Jüdin­nen und Juden und ihres muti­gen Wider­stands in einer Ple­nar­sit­zung des Par­la­ments gedacht wur­de, orga­ni­sier­te der Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Romeo Franz, des­sen Fami­lie den Holo­caust über­lebt hat und des­sen Groß­on­kel in Ausch­witz ermor­det wur­de, die ers­te Aus­stel­lung über Opfer­grup­pen der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­fol­gung und Ver­nich­tung, die im euro­päi­schen Gedächt­nis lan­ge Zeit über­se­hen wurden. 

Eröff­net wur­de die Aus­stel­lung von EU-Gleich­stel­lungs­kom­mis­sa­rin Hele­na Dal­li. Sie hob her­vor, dass die Ver­pflich­tung zur Erin­ne­rung an alle Opfer des Holo­caust und natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Ver­fol­gung ein Fun­da­ment Euro­pas ist. Das Aus­stel­lungs­pro­jek­te wur­de von den Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten Pier­ret­te Herz­ber­ger-Fofa­na, Ser­gey Lagodin­sky und Kat­rin Lan­gen­sie­pen unter­stützt, die eben­falls bei der Eröff­nungs­ver­an­stal­tung sprachen. 

Die Aus­stel­lung im Emi­lio-Colom­bo-Saal am Straß­bur­ger Sitz des Euro­päi­schen Par­la­ments the­ma­ti­sier­te vier ver­ges­se­ne Grup­pen der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­fol­gung: Der Völ­ker­mord an den euro­päi­schen Sin­ti und Roma for­der­te bis zu 500.000 Opfer. Die Täter waren Ein­hei­ten der SS und der deut­schen Wehr­macht sowie deut­sche Ver­bün­de­te im natio­nal­so­zia­lis­tisch besetz­ten Euro­pa. Unter den Ermor­de­ten war Romeo Franz’ Groß­on­kel Vin­ko Paul Franz, der in der vom VDSR-BW in Koope­ra­ti­on mit der Stif­tung Denk­mal für die ermor­de­ten Juden Euro­pas zur Ver­fü­gung gestell­ten Aus­stel­lung zu sehen war. Es han­delt sich dabei um eine mobi­le Vari­an­te der noch von Dani Kara­van ent­wor­fe­nen neu­en Dau­er­aus­stel­lung am Ber­li­ner Denk­mal für die im Natio­nal­so­zia­lis­mus ermor­de­ten Sin­ti und Roma Euro­pas. Auf dem Gelän­de des Denk­mals erklingt die von Romeo Franz kom­po­nier­te Musik, bei der Auf­nah­me spiel­te die­ser mit dem Gei­gen­bo­gen von Vin­ko Paul Franz. 

Von den etwa 35.000 Zeu­gen Jeho­vas (auch Bibel­for­scher genannt) in Euro­pa wur­den mehr als die Hälf­te wegen ihres Wider­stands gegen den Ras­sis­mus und ihrer Wei­ge­rung, Kriegs­dienst zu leis­ten, grau­sam ver­folgt, etwa 1.800 wur­den ermor­det. Eine gro­ße, noch immer unbe­kann­te Zahl von Schwar­zen Men­schen wur­de Opfer der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­fol­gung und des Holo­caust, auf­grund der ras­sis­ti­schen Ideo­lo­gie der Nazis oder als Mit­glie­der von Wider­stands­be­we­gun­gen in Euro­pa. Etwa 300.000 Men­schen, Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in „Heil­an­stal­ten“ und ande­re Kran­ke oder Behin­der­te, die von den Nazis als „lebens­un­wert“ ein­ge­stuft wur­den, fie­len dem so genann­ten „Euthanasie“-Mordprogramm in Euro­pa zum Opfer. 

Die­se ers­te Aus­stel­lung im Euro­päi­schen Par­la­ment über­haupt, die an die “ver­ges­se­nen Opfer” des Holo­caust erin­nert, wies den Weg zu einer inklu­si­ve­ren euro­päi­schen Erin­ne­rungs­kul­tur. Die Abe­ge­ord­ne­ten meh­re­rer Län­der wie Slo­we­ni­en und Rumä­ni­en zeig­ten Inter­es­se an einer Über­nah­me der Aus­stel­lung durch die jewei­li­gen natio­na­len Parlamente. 

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Beitrag erstellt am 28.04.2023

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