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Rosa Gitta Martl, 4. November 2020.
Rosa Gitta Martl, 4. November 2020.
Bleib stark
Bleib stark
Die Autorin Gitta Martl zu Gast im RomnoKher
Die Autorin Gitta Martl zu Gast im RomnoKher

Sie malt mit Wor­ten. Sie ver­dich­tet die Fül­le des Lebens auf weni­gen Sei­ten. Sie bringt mit einer Gedicht­zei­le, einem Bild die Ver­ges­se­nen wie­der zum Leben. Sie erzählt in epi­scher Län­ge von den Grau­sam­kei­ten und den glück­li­chen Momen­ten, von Mör­dern und Hel­fern, von der Fami­lie und ihren Fein­den, von der Freu­de und der Trau­er. Sie schreibt so exis­ten­zi­ell und auto­bio­gra­phisch, dass man ihre inners­ten Gedan­ken und Gefüh­le zu spü­ren glaubt. Ihre Erzähl­kunst gibt zugleich Gene­ra­tio­nen von Sin­ti eine Stim­me, die Öster­reich lie­ben und seit Jahr­hun­der­ten dort leben. Ihre Spra­che ist so intim und zart und doch von gewal­ti­ger Ener­gie. Und sie liest so wun­der­bar, geprägt vom Ton­fall ihrer Lin­zer Hei­mat, aus ihrem Werk, mit einer Inten­si­tät und Ruhe, die kei­ne Zuhö­re­rin und kei­nen Zuhö­rer nicht ergrif­fen sein las­sen. Nicht für eine Sekun­de lässt die Auf­merk­sam­keit des Publi­kums nach.

Die Covid-19-Pan­de­mie hat dafür gesorgt, dass die Lesung von Git­ta Martl am 4. Novem­ber in unser „vir­tu­el­les Kul­tur­haus“ Rom­noK­her ver­legt wer­den muss­te. Das dop­pel­te For­mat – Live­stream auf unse­rem You­tube-Kanal, Video­kon­fe­renz für ange­mel­de­te Teil­neh­mer mit der Mög­lich­keit, am Ende ins Gespräch mit der Autorin zu kom­men – hat sich dabei bewährt. Es war für alle Anwe­sen­den ein Augen­blick des Glücks, der sich den wenig glück­li­chen Zei­ten entgegenstellte.

Hier der lite­ra­ri­sche Abend mit Git­ta Martl zum Nach­schau­en: https://youtu.be/sd6VE93Dx5k

Git­ta Martl, die am 4. Novem­ber 2020 aus ihrem Buch „Bleib stark“ las, ist Trä­ge­rin des Kul­tur- und Ehren­prei­ses der Sin­ti und Roma, den ihr der VDSR-BW 2019 ver­lie­hen hat. Die­se Lesung fand in Koope­ra­ti­on mit der Mann­hei­mer Abend­aka­de­mie statt und war Teil unse­rer Rei­he „Unse­re Men­schen erzäh­len“. Ihr bür­ger­recht­li­ches Enga­ge­ment und ihr lite­ra­ri­sches Werk tru­gen Martl vie­le bedeu­ten­de Aus­zeich­nun­gen ein, dar­un­ter 2007 den Mari­an­ne-von-Wil­le­mer-Preis, 2011 den Elfrie­de-Grün­berg-Preis und den beim öster­rei­chi­schen Par­la­ment ange­sie­del­ten Demo­kra­tie­preis der Mar­ga­re­tha Lupac-Stif­tung, 2013 das Gol­de­ne Ver­dienst­zei­chen der Repu­blik Öster­reich sowie 2019 den Roma-Lite­ra­tur­preis des öster­rei­chi­schen PEN.

Beitrag erstellt am 06.11.2020

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