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Antiziganistische Beleidigung auf einem Camping-Parkplatz in Karlsruhe
Antiziganistische Beleidigung auf einem Camping-Parkplatz in Karlsruhe

Am zurück­lie­gen­den Wochen­en­de wur­de am 25.06.2022 eine cam­pen­de Fami­lie in Karls­ru­he u.a. mit dem „Z.“-Wort beschimpft. Das Wort „Zigeu­ner“ ist eine mit dem NS-Völ­ker­mord ver­bun­de­ne ras­sis­ti­sche Fremd­be­zeich­nung, die von den Ange­hö­ri­gen der deut­schen natio­na­len Min­der­heit der Sin­ti und Roma als Belei­di­gung erlebt wird. Die betrof­fe­ne Fami­lie alar­mier­te dar­auf­hin die Poli­zei, die die mut­maß­li­che Täte­rin weg­schick­te und eine Anzei­ge der Fami­lie auf­nahm. Das Opfer war im Zug­au­to des Wohn­mo­bils mit sei­nem Han­dy beschäf­tigt, als eine Frau des benach­bar­ten Autos in ihr Fens­ter schau­te und sich über „Aus­län­der“ und „Kri­mi­nel­le“ beschwer­te. Kurz dar­auf fühl­te sich die Frau des benach­bar­ten Autos ver­bal ange­grif­fen und schrie u.a. „Z.-Schlampe“. Es sol­len wei­te­re ras­sis­ti­sche Belei­di­gun­gen gefolgt sein wie: „ihr wart frü­her Skla­ven“, „das ist mein Land“ und „wir krie­gen euch hier raus“. Zu der Sze­ne kamen die Mut­ter, spä­ter auch der Vater und der Bru­der des Opfers hin­zu. Der Bru­der deu­te­te die Äuße­run­gen als natio­nal­so­zia­lis­tisch bzw. als „brau­ne Gesin­nung“. Die mut­maß­li­che Angrei­fe­rin erwi­der­te dar­auf­hin: „Ja, haben wir. 80 Pro­zent sind der­sel­ben Mei­nung“. Ein Ver­such zu schlich­ten schei­ter­te, sodass der Vater schließ­lich die Poli­zei rief und den Ver­band Deut­scher Sin­ti und Roma, Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg um Unter­stüt­zung bat.
Dani­el Strauß, der Vor­sit­zen­de des VDSR-BW, hat sofort mit der betrof­fe­nen Fami­lie Kon­takt auf­ge­nom­men. Ein Inter­view mit den Zeu­gen zu dem Vor­fall wird am 29.06.22 gegen 18 Uhr in der Sen­dung „Rom­noK­her News“ auf dem You­tube Kanal Rom­noK­her aus­ge­strahlt (www.youtube.com/romnokher).
Dani­el Strauß: „Anti­zi­ga­nis­ti­sche Belei­di­gun­gen gehö­ren lei­der zum All­tag. In sehr weni­gen Fäl­len wer­den die­se Fäl­le öffent­lich. Die Poli­zei hat vor­bild­lich reagiert und den Sach­ver­halt erkannt. Wir gehen davon aus, dass in der Anzei­ge die anti­zi­ga­nis­ti­sche Moti­va­ti­on berück­sich­tigt wird. Es ist wich­tig, dass die Öffent­lich­keit von Anti­zi­ga­nis­mus im All­tag erfährt und unse­re Men­schen die­ses Ver­hal­ten erfolg­reich zur Anzei­ge brin­gen.“
Die „Mel­de- und Infor­ma­ti­ons­stel­le Anti­zi­ga­nis­mus“ (MIA) nimmt die­ses Jahr ihre Arbeit auf. Bun­des­weit wer­den anti­zi­ga­nis­ti­sche Vor­fäl­le ein­heit­lich doku­men­tie­ren und ana­ly­sie­ren. Die Vor­fäl­le kön­nen in Kür­ze auf der fol­gen­den Web­sei­te gemel­det wer­den: www.antiziganismusmelden.de.
Ansprech­part­ne­rin für Pres­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Cha­na Dische­reit, cd@sinti-roma.com, Tel.: 0621 911091–00, Mobil: 01590 1390949

Beitrag erstellt am 27.06.2022

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