Den Abschluss der von der Stadt Oldenburg organisierten Veranstaltungsreihe „Vielfalt im Klassenzimmer“ bildete am 18.03.2019 der Vortrag von Jovica Arvanitelli und Christine Bast (Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe des VDSR BW) über die Bildungssituation von Sinti und Roma in Deutschland. Der Vortrag richtete sich an Lehrpersonal, Studierende sowie an alle Interessierten.
Jovica Arvanitelli eröffnete den Vortrag mit einem Überblick über die Geschichte und Kultur der deutschen Sinti und Roma. Danach warf er einen Blick auf das europäische Umland und ging auf den jahrhundertealten und bis heute anhaltenden Antiziganismus ein und die Folgen, die dieser auf Bildungsverläufe nimmt.
Christine Bast und Jovica Arvanitelli betonten die Bedeutung der Initiativen und Selbstorganisationen der Minderheit. Die Gründungen der ersten politischen Selbstorganisationen der Minderheit reichen in Deutschland bis in die Mitte der 1970er Jahre zurück.
Christine Bast legte den Schwerpunkt ihres Vortrags auf den Bereich Bildung. Hier erklärte sie die Zusammenhänge zwischen Herkunft, Antiziganismus und Bildungserfolg. Sie nannte hierbei praktische Beispiele aus der individuellen Beratung der Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe.
Dabei konnten die Zuhörer*innen zum einen Einblicke in die von Bast und Arvanitelli initiierten regionalen Bildungsprojekte und die Beratungspraxis des Verbands erhalten und zum anderen über die zielführende Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen, Kommunen und Landesverbänden informiert werden.
Fazit der anschließenden Diskussionsrunde war, dass Bildung der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe ist und nur gewährleistet werden kann, wenn verschiedene Akteure kooperieren, sich sensibilisieren und informieren.