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PM Ein Tag zwischen Gedenken und Widerstand

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Arbeitsstelle für Antiziganismusprävention an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg eröffnet
14. Mai 2019
Geschichten über Gedenken und Widerstand Facebookpost Teil 1-10
16. Mai 2019
16. Mai 2019

Diskussionsrunde „Jahrestag der Familiendeportationen von Sinti und Roma 1940 – Ein Gespräch über das Gedenken“, 16.05.2019 12:30-14:00 Uhr, Marchivum Mannheim (Friedrich-Walter-Saal 6.OG, Archivplatz 1)

 
Am 16. Mai jährt sich die erste familienweise Deportation von etwa 2.800 Sinti und Roma vor allem aus den westlichen Teilen Deutschlands ins besetzte Polen. Aber nicht nur die Deportation ist ein Teil der Familiengeschichten von Sinti und Roma aus dem Südwesten Deutschlands. Ein zweiter wichtiger Anlass des Gedenkens, der beinahe in Vergessenheit gerät, ist der Widerstand der internierten Sinti und Roma am 16. Mai 1944, des im Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau errichteten Zigeunerlagers BII e. Das Gedenken am 16. Mai will auch die Erinnerung an diesen Widerstand im kulturellen Gedächtnis Europas etablieren.

 
Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Mannheimer Kunsthalle, spricht über die Entwicklung der Gegenwartskunst im Bereich Gedenken.

„Historisches Erinnern ist ein kostbares und flüchtiges Gut. Jede Generation muss es sich neu erwerben. Die Geschichte zeigt, dass sich Gedenken nur schwer mit monumentalen Denkmälern verewigen lässt. Wenn das Feuer der Erinnerung im Herzen der Menschen weiterbrennen soll, müssen dafür neue Konzepte gefunden werden. Kunst und Künstler im 20. Jahrhundert haben dazu erstaunliche Beiträge geleistet“.

 
Dr. Kristina Vagt berichtet, wie ein zentraler Deportations-Gedenkort in Hamburg entstanden ist (Hannoverscher Bahnhof). Sie hat diese Arbeit über viele Jahre begleitet und Erfahrung mit „grassroots“-Initiativen, Stimmen der Opfer und lokalem Engagement ebenso gesammelt wie mit den Herausforderungen, denen ein großes Gedenkprojekt in Politik und Öffentlichkeit ausgesetzt ist. Nachdem sie den Aufbau des „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ betreut hat, ist sie nun Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hamburg).

„In Hamburg haben sich die regionalen Verbände der Sinti und Roma dafür eingesetzt, dass an dem 2017 eingeweihten Gedenkort ‚denk.mal Hannoverscher Bahnhof‘ die Namen von dort deportierten Juden, Sinti und Roma genannt werden. In einem wissenschaftlichen Projekt der KZ-Gedenkstätte Neuengamme bemühen wir uns, für den Gedenkort und ein geplantes Dokumentationszentrum weitere Namen und biografische Informationen zu ergänzen. Dafür ist die Zusammenarbeit mit den Verbänden sehr wichtig.“

 
Dr. Karola Fings ist eine der prominentesten Historikerinnen der Geschichte von Sinti und Roma. Ihre zahlreichen Bücher (zuletzt: „Sinti und Roma. Geschichte einer Minderheit“, München 2016) gehören zu den Standardwerken auf diesem Gebiet. Sie tritt für ein wissenschaftsbasiertes Gedenken ein und ist stellvertretende Direktorin am NS-Dokumentationszentrum Köln.

„Es ist wichtig, dass wir uns stärker den Selbstzeugnissen von Opfern aus der Zeit der Verfolgung oder unmittelbar danach zuwenden. Sie erzählen mit einer einzigartigen Anschaulichkeit und Intensität von dem erfahrenen Leid. Sie sind ein beeindruckendes Zeugnis der Selbstbehauptung im Angesicht der Vernichtung“.

 
Uwe Neumärker ist als Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ein wichtiger und vertrauter Partner der NS-Opfergruppen und ihrer Nachkommen. Die Stiftung Denkmal betreut auch das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas. Die Stiftung hat 2015 ein breites Bündnis zur Solidarität mit den Sinti und Roma Europas gebildet. Ziel des Bündnisses ist es, ein sichtbares Zeichen gegen Antiziganismus zu setzen.

„Auschwitz ist nicht nur eine Geschichte des Leidens der Sinti und Roma, sondern auch eine Geschichte des Aufbegehrens im Angesicht des Todes. Das widerständige, mutige Verhalten der Minderheit gegen Ausgrenzung und Massenmord im deutsch besetzten Europa muss Teil unserer Gedenkkultur sein“.

 
Dr. Tim Müller ist Wissenschaftlicher Leiter beim VDSR BW und moderiert die Gesprächsrunde.

„Der Aufstand am 16. Mai ist ein Symbol dafür, dass die Verfolgten nicht passive Opfer waren“

 

Hintergrundinformationen zu den Gedenktagen

Im kollektiven Gedächtnis der Minderheit ist der 16.Mai 1940 tief eingebrannt. Sinti und Roma wurden an ihren Wohnorten inhaftiert und an Sammelpunkten zusammengebracht. Von dort aus begann ihr Leidensweg in den Osten. Die Anordnung kam von der nationalsozialistischen Regierung, „ganz normale“ Polizeibeamte und Bahnmitarbeiter führten die Deportation durch. Auch aus dem Südwesten wurden ungefähr 800 Sinti und Roma vom Kleinkind bis zum Greis in das „Generalgouvernement“ verschleppt. Die Verhafteten aus der Pfalz, aus Württemberg und aus Baden sammelte man in der Festung Hohenasperg (Kreis Ludwigsburg). Nach „rassenkundlichen“ Untersuchungen wurden sie am 22. Mai 1940 mit einem Sonderzug nach Polen deportiert. Viele überlebten die Lager und Ghettos nicht. In dem von Daniel Strauß herausgegeben Buch „… weggekommen“ und in der gleichlautend betitelten Ausstellung des VDSR BW sind einige dieser Schicksale dokumentiert.

Am 16. Mai 1944 widersetzten sich Sinti und Roma im „Zigeunerlager BII e“ im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau der „Auflösung“ dieses Lagerabschnitts. Mit Steinen und Werkzeugen kämpften sie gegen ihre drohende Vernichtung, so dass die geplante „Vernichtungsaktion“ zunächst abgebrochen wurde. Später wurden die „Arbeitsfähigen“ in einer letzten Aktion in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Das „Zigeunerlager“ wurde in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 „liquidiert“. Die verbliebenen fast 3.000 Menschen starben in den Gaskammern. Bis heute ist dieser Akt des Widerstandes einer breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. An vielen weiteren Orten kämpften Sinti und Roma gegen die deutsche Terrorherrschaft. Gruppen von Sinti und Roma schlossen sich in Osteuropa, vor allem in Jugoslawien Partisanenverbänden an. Auch in Frankreich leisten Sinti und Roma in der Résistance Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Verfolgung ihrer Minderheit.
 
Folgeveranstaltung am 16.05.2019 „75 Jahre Widerstand und Überleben – Erinnerungen an den Aufstand in Auschwitz 1944“, 18:00 Uhr, RomnoKher Mannheim (B7 16 Eingang im Hinterhof) mit den Kindern der Überlebenden.
 

Ihre Ansprechpartnerin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Chana Dischereit – cd@sinti-roma.com

 

Pressemitteilung zum Download PM Ein Tag zwischen Gedenken und Widerstand

© 2019 Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Baden-Württemberg