Gelungene Integration? Was ist gelungen? Was bleibt zu tun?
Mit diesem Titel fand vom 21.-22.September 2019 in der Evangelischen Akademie Bad Boll ein breites Programm statt. In Vorträgen und Workshops wurden die Voraussetzungen und Perspektiven gelingender Integration von Geflüchteten debattiert. Die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe vom VDSR-BW gab gemeinsam mit Seán McGinley vom Flüchtlingsrat Ba-Wü einen Workshop unter dem Titel „Vergessene Geflüchtete – Romaflüchtlinge in Deutschland“. Seán McGinley konzentrierte sich auf die Darstellung der politischen Lage, ins besondere auf den Antiziganismus in den verschiedenen Westbalkan Ländern. Jovica Arvanitelli von der Beratungsstelle erläuterte die Lage der eingewanderten Roma in Deutschland. „Ob EU-Bürger*innen oder nicht“, sagt Arvanitelli, „die Situation ist für beide in gleicher Weise schlecht. Die Menschen, die einreisen dürfen, weil Sie EU-Bürger*innen sind und die anderen, die hier einen Asylantrag stellen, beide erfahren eine ablehnende Haltung in Gesellschaft und Behörden“. Antiziganismus treffen EU-Bürger*innen und Nicht-EU-Bürger*innen im Alltag beispielsweise im Bereich Bildung, Gesundheit Wohnen oder Arbeit. Integrations- und Inklusionsregelangebote greifen daher für diese Menschen nicht. Des Weiteren berichtete Arvanitelli über die Projekte der Beratungsstelle in Kommunen, wie Mühlacker (ReFIT Program für Komunen) und in Landeserstaufnahmestellen in Mannheim. Der VDSR-BW unterstützt auch Projekte in Belgrad, Serbien, und unterstützt Rückkehrer*innen im Bereich der Selbstständigen-Tätigkeit. Dem VDSR-BW ist es wichtig, Rom*nija in ihren Herkunftsländern zu unterstützen, ihre politische und soziale Lage zu verbessern, Lösungsstrategien zu finden und die Minderheit zu empowern.
Projekt Kollektion Vielfalt
Die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe ist eine Anlaufstelle einerseits für deutsche Sinti und Roma sowie für nichtdeutsche Roma in Baden-Württemberg und andererseits für Institutionen des öffentlichen Lebens auf kommunaler und Landesebene. Die Klient*innen werden in ihren individuellen Anliegen unterstützt und beraten. Die Beratungsstelle agiert dabei politisch unabhängig. Seit 2016 haben vermehrt Roma aus Südosteuropa sowie Organisationen, die mit der Betreuung und Beratung von Roma betraut sind, die Beratungsstelle aufgesucht. Das Thema „sichere Herkunftsstaaten“ wurde im Beratungsalltag durch konkrete Abschiebefälle sichtbar. Um ein besseres Bild von den Verhältnissen in den Herkunftsstaaten zu gewinnen, stehen wir in Kontakt mit Organisationen in Serbien, Rumänien und Mazedonien, wo wir empowernde Workshops zum Erlernen von Handwerk anbieten. Aber auch in Deutschland unterstützen wir Roma aus nicht-EU Staaten und bieten Schneider-Workshops an. Mehr Informationen zur Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe finden Sie hier.
Die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe wird eingeweiht
Die SWR Landesschau berichtet am 24.1.14.
Die Beratungsstelle für gleichberechtigte Teilhabe stellt sich vor